Lobby4kids im Jahr 2010

Einzelfallbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitskreise

Einzelfallbetreuung

Die wichtigste Aufgabe von Lobby4kids ist es, betroffenen Familien eine Plattform zum Austausch und zur (Selbst-)Hilfestellung bei der Lösung von Problemen anzubieten. Darin ist die Lobby auch sehr erfolgreich, vor allem aufgrund der Tatsache, dass das Netzwerk immer größer wird. Die so genannte Internetschnellhilfe, bei der Betroffenen um Lösung bei kleineren Problemen bitten, ist mit Hilfe dieses Netzes in den letzten Jahren immer effizienter geworden. Aber auch größere Probleme wie die Suche nach einem geeigneten Kindergarten- oder Therapieplatz werden immer professioneller angegangen.

Integrationskindergarten – und Schulplätze gibt es immer noch viel zu wenige, unsere Hilfsmaßnahmen bestehen einerseits darin, jede einzelne betroffne Familie zu begleiten oder zu vermitteln, andererseits aber auch, dieses brennende Problem an Gesellschaft und Politik heranzutragen, und das mit großer Hartnäckigkeit.

Dabei ist uns die Integration Wien, allen voran Fr. Petra Pinetz und Hr. Fritz Neumayer, ein starker Partner geworden. Es muss ein Umdenken in den Köpfen stattfinden, damit Barrieren, die betroffene Familien längst nicht mehr haben, endgültig verschwinden. Mag sein, dass dies noch dauert, aber auf dem Weg dorthin werden wir nicht nachgeben. Jeder Mensch hat das Recht auf einen Platz in der Gesellschaft, und jeder kann integriert werden.

Die Caritas am Himmel kooperiert dankenswerterweise ebenso sehr gut mit uns und versucht, sich an den Wünschen Betroffener zu orientieren.

Fr. Egger, vormals Pichler,  begleitet aufgrund ihrer großen Sachkenntnis gern Familien bei Problemen in der Schule, und Fr. Boesch lässt nicht nach bei Verhandlungen mit zuständigen Ämtern. Danke hier an alle Aktiven in dieser Sache!!

Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit von Lobby4kids wird immer umfangreicher, immer spannender und immer vielfältiger. Die Lobby ist inzwischen als Marke auch in der medialen Öffentlichkeit bekannt und wird immer öfter zitiert, selbst wenn sie einmal nicht unmittelbar aktiv an einem Thema beteiligt ist.

Im Jänner und Juni nahm Fr. Promussas wieder am Gesamttreffen der Politischen Kindermedizin (PKM) im Hotel Regina teil. Dazwischen treffen sich die sog. Ossis fast jeden Monat in Wien, um weiteres Vorgehen zu besprechen. Gemeinsam geplante Interessensvertretung in der Öffentlichkeit war heuer besonders Thema.

Außerdem wurde die vierte Jahrestagung zum Thema „Kinder und Jugendliche im besten Gesundheitssystem der Welt?!“ detailgenau geplant und im November dann auch abgehalten. Fr. Promussas nahm dabei nicht nur als berichtende Journalistin für einige Magazine teil, sondern auch und vor allem als Leiterin der Arbeitsgruppe (AG) Selbsthilfe (SH) und Medizin – heuer vorrangig mit dem Thema Hilfsmittelbeschaffung. Daraus entstand auch ein Buchbeitrag, der im Jahr 2011 veröffentlicht wird.

Der Vergleich von Gesundheitssystemen von Österreich, Deutschland, der Schweiz und Schweden brachte einige erhellende Erkenntnisse.

Der Buchbeitrag von Promussas zum Thema von 2009 „Kind und Recht“ erschien im April im Springer Verlag.

Weiters erschien im Jänner in der Zeitung des BKKÖ ein Bericht von Fr. Promussas über ihren Vortrag im Vorjahr „Kinder haben Rechte!“. 

Am 28. 1. fand erstmals eine Pressekonferenz der Liga für Kinder- und Jugendgesundheit statt, bei der Fr. Promussas als Elternbeirat auf dem Podium vertreten war. Es wurde der erste Bericht zur Lage der Kinder- und Jugendgesundheit vorgestellt, das Echo war enorm und hatte lange Nachwirkungen, unter anderem den Kindergesundheitsdialog, bei der für Lobby4kids und KiB Fr. Schalek in einem Arbeitskreis vertreten ist.

Wie ein roter Faden zieht sich durch die gesamte Öffentlichkeitsarbeit das Thema Betreuung und Integration/ Inklusion von Kindern mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen.

Im Jänner veröffentlichte Lobby4kids einen Brief an alle Betroffenen, um auf das mit der MA11 ausgehandelte Familienentlastungsangebot hinzuweisen (Boesch).

Im März erging wieder ein Appell an Stadtrat Oxonitsch und alle Parteien zur Betreuungsproblematik – dies gipfelte vorerst in Beschlussanträgen der Grünen und der ÖVP im Gemeinderat. Gleichzeitig wurden die Betroffenen wieder mittels Rundbrief ermutigt, sich zu melden, gemeinsam mit der MA11 begann man, Einzelfallgeschichten zusammeln. Am 20.3. wurde im Grünen Klub ebenfalls nochmals die Problematik debattiert (alles Promussas).

Daneben wurden auch Mitglieder-SHG bei Problemen unterstützt, z.B. Rheumalis angesichts der drohenden Schließung der Uveitis Ambulanz.

Im April veröffentlichten Lobby4kids und die Integration Wien einen Bericht (Pinetz, Promussas) für den Unabhängigen Monitoring Ausschuss im Parlament, am 28.4. fand dazu eine Veranstaltung statt, dieser Bericht wird in den Schattenbericht der UNO in Genf 2011 eingehen.

Am 15.4. erging eine Presseaussendung der Liga zum Thema „1000 Kinder warten auf Therapien“, an der sich auch Lobby4kids beteiligte.

In der Pharmaceutical Tribune sowie im Newsletter der PKM erschienen Lobby - Artikel von Fr. Promussas, im Clinicum von der gleichen Autorin ein Artikel über Neuroorthopädie (Kongress Bad Aussee im Vorjahr).

Am 27.4. kam erstmals das von Lobby4kids initiierte Plattformtreffen zur Betreuungsproblematik mit MA10, 56 und 11, Stadtschulrat, Fonds Soziales Wien  zustande.

Im Juni setzten sich die Termine mit einzelnen Politikern fort: 17.6. Buchinger (Promussas, Pinetz, Vogt), Oxonitsch (dieselben), 10.6. MA10 Mag. Spiess (Boesch und Egger) – die Ergebnisse waren dürftig, aber das Thema war am Köcheln.

Die Lobby reichte ein vom Bundesministerium ausgeschriebenes Projekt zur Verminderung von sozialen und gesundheitlichen Ungleichheiten ein: Erstellung einer Datenbank. Dieses Projekt wurde genehmigt!!

Im Juli stellte Fr. Promussas die Lobby erstmals im Ausland, in Berlin, beim ersten Hyperinsulinismus – Treffen,  vor – das Echo war groß.

Gleichzeitig wurde eine Facebook Gruppe gegründet.

Im Juni fand ein großes Lobby - Vernetzungstreffen im Rathaus statt, das von den Grünen unterstützt wurde. Nachdem im September die Rückmeldung aus dem Büro Oxonitsch kam, unsere Argumente seien nicht mehr haltbar, da es sich bei der Betreuungsproblematik um Einzelfälle handelte, erging nochmals ein großer Rundbrief an alle zuständigen Politiker  - mit Nachdruck. (Promussas).

Eine Pressekonferenz (“Kein Platz für Kinder mit Behinderungen“) wurde gemeinsam mit der Integration Wien für November angesetzt, die riesiges mediales Echo brachte – seither ist das Thema omnipräsent, und das ist gut so.

Folge- und verwandte Veranstaltungen:

Lobby4kids wurde als Unterstützer der Initiative „Gegen Unrecht“ zur Expertenrunde anlässlich der Kinderrechtsdebatte ins Parlament eingeladen (3.12., Promussas, Hofkirchner) und beteiligte sich an einer großflächigen OTS - Aussendung zum Thema Kinderrechte.

Fr. Promussas konnte danke einer  Pharma – Sachspende eine große Charity Aktion mit Wund- und Heilsalben durchführen. 

Im Dezember hatte die Lobby erstmals einen eigenen Christkindlmarktstand auf der Freyung, dank des Engagements von Fr. Egger. Ein großes Danke allen, die mitgeholfen haben!!

Arbeitskreise und Kooperationen

Weitere Teilnahmen

Vorschau auf 2011

Zahlreiche neue Mitglieder, auch Vereine stärken der Lobby den Rücken. Im Jahr 2011 wird unsere Datenbank in Betrieb gehen – somit können Betroffene noch schneller zu Hilfestellungen kommen. Dank an dieser Stelle an Dr. Lilly Damm für die wertvollen Anregungen, und an Fr. Mag. Vogt für ihren Einsatz!

Die Soroptimistinnen haben die Lobby um einen Vortrag gebeten.

Im Juni haben wir eine Einladung zu Europediatrics, bei der die Lobby erstmals auf Englisch vorgestellt wird. Auch in Berlin (ev. auch in London) werden wir wieder vertreten sein – der Sprung in die Internationalität hat also schon angesetzt.

Im Herbst findet die Tagung der PKM zum Thema „Kind, Medizin, Medien und Politik“ statt.

Die Caritas am Himmel plant eine Dezentralisierung Ihres Hauses am Himmel, Lobby4kids ist zur Mitarbeit eingeladen (alles Promussas).

Unser Hauptthema wird weiterhin die rechtmäßige Inklusion von Kindern mit Behinderungen bleiben – offensichtlich ist das Thema nun doch in aller Munde, auch wenn einige Gespräche mit zuständigen Politikern manchmal nicht zielführend scheinen. Schützenhilfe kommt erstaunlicherweise immer mehr von der Wissenschaft, die sich des Themas annimmt – einige Arbeiten wurden aber auch direkt von den Bundesministerien in Auftrag gegeben – die Sache wirkt…!!!

Ich danke allen herzlich, die es möglich machen, dass Kinder nun doch eine Lobby haben!

Irene Promussas, Vorsitzende